ADHS

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Neurofeedback bei ADHS – evidenzbasiert und nachhaltig

Für wen ist Neuroflex geeignet?
Wenn Symptome von ADHS die Lebensqualität oder das Durchhaltevermögen hemmen – egal ob mit oder ohne Diagnose.

Kennen Sie das?
ADHS betrifft nicht nur das Verhalten, sondern häufig das gesamte familiäre Umfeld. Hausaufgaben geraten zur Geduldsprobe, soziale Beziehungen werden belastet, und ständige Unruhe führt zu Erschöpfung. Neurofeedback bietet eine sanfte und wirkungsvolle Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Was ist Neurofeedback?
Ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Verbesserung der Konzentration und Selbstregulation.

Wie unterstützt Neurofeedback bei ADHS?
Bei ADHS zeigt sich häufig eine veränderte Regulation auf neurologischer Ebene. Neurofeedback fördert gezielt jene Aktivitätsmuster, die mit Fokussierung und Selbststeuerung in Verbindung stehen. Das Training wird bei Neuroflex nach der S3-Leitlinie der Psychiatrievereinigung durchgeführt und eignet sich sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene.

Wann merke ich etwas?
Neurofeedback macht das Konstrukt „Aufmerksamkeit“ begreifbar. Schon in der Initiativphase kann das Gefühl entstehen das Feedback willentlich zu beeinflussen. Wenn der Film dunkel wird, produzieren Menschen mit ADHS oder ähnlichen Symptomen vermehrt Theta. Das Ziel ist es diese Frequenz zu reduzieren und stattdessen Beta zu produzieren. Das Verhältnis von Theta zu Beta wird meistens nach 15 Trainings bereits deutlich reduziert.

Wie steht Neuroflex zu Medikamenten?
Neurofeedback und Verhaltenstherapie können mithilfe der Medikation unterstützt werden. Wir setzen uns für einen multi-modalen Therapieansatz mit Medikamenten, Verhaltenstherapie und Biofeedback-Neurofeedback ein.

Was macht Neuroflex besonders?
Wir arbeiten nach der S3-Leitlinie der Psychiatrievereinigung. Aufgrund unserer Erfahrung von hunderten von Patienten mit ADHS führen wir für psychiatrische Praxen Biomarker-Tests (qEEGs) bei Verdacht auf ADHS durch.

Ablauf des Trainings

Start – Erstgespräch, Probetraining, qEEG

Der Prozess beginnt mit einem Gespräch zur Klärung der Ziele. Danach erfolgt die Anamnese mit qualitativer EEG-Messung (qEEG). Auf dieser Basis wird ein individuelles Trainingsprotokoll erstellt.

Phase 1 – Initialphase

In den ersten 15 Trainings wird geprüft, ob Neurofeedback messbare Effekte zeigt. Die Hirnwellenveränderungen werden statistisch ausgewertet. Bei täglichem Training ist diese Phase oft nach zwei bis drei Wochen abgeschlossen.

Phase 2 – Vertiefungsphase

Zeigt sich eine klare Wirksamkeit, wird der Lernprozess gezielt vertieft. Diese Phase dauert in der Regel 6-9 Monate – je nach individueller Lernkurve und Neuroplastizität. Ziel ist die Stabilisierung der gewünschten Hirnaktivitätsmuster.

Phase 3 – Transferphase

Damit die Erfolge auch im Alltag spürbar bleiben, unterstützen Transferübungen und Coaching-Videos die nachhaltige Verankerung der Effekte – für mehr Kontrolle und Fokus.

Wissenschaftliche Studien zu ADHS und Neurofeedback

Ziel: Durch gezieltes Training der EEG-Aktivität sollen neurophysiologische Dysbalancen, die mit ADHS in Verbindung stehen, reguliert werden – etwa eine erhöhte Theta-/Beta-Ratio oder ein Mangel an sensorimotorischer Rhythmus-Aktivität (SMR).

Grundannahme: Eine verbesserte kortikale Selbstregulation kann helfen, Symptome wie Ablenkbarkeit, motorische Unruhe und Impulsivität zu reduzieren.

Protokollvarianten: Gängig sind das Theta/Beta-Training, das SMR-Training sowie das SCP-Training (Training langsamer kortikaler Potentiale). Auch Kombinationen und individualisierte Protokolle kommen zum Einsatz.

Hauptergebnisse und Trends

Wirksamkeit: Neurofeedback kann ADHS-Symptome wirksam reduzieren – insbesondere in den Bereichen Aufmerksamkeit und Selbstregulation.

Nachhaltigkeit: In mehreren Studien wurden die Effekte auch Monate nach Abschluss des Trainings nachgewiesen.
Vergleich zu Medikation: Die Effekte sind etwas geringer als bei Stimulanzien, dafür aber nachhaltig und nebenwirkungsfrei.

Kombinierbarkeit: Besonders wirksam in Kombination mit verhaltenstherapeutischen oder pädagogischen Massnahmen.

Studienlage: Relativ gut dokumentiert, mit wachsender Zahl methodisch hochwertiger RCTs – besonders für Theta/Beta- und SCP-Protokolle.

Wichtige Studien und Reviews

Arns, M., Heinrich, H., & Strehl, U. (2014). Evaluation of neurofeedback in ADHD: The long and winding road.

Zeitschrift: Biological Psychology, 95, 108–115
Inhalt: Meta-Analyse von über 15 randomisierten Studien zu NF bei ADHS.
Ergebnis: Konsistente mittlere bis hohe Effektstärken im Bereich Aufmerksamkeit, moderate Effekte bei Impulsivität und Hyperaktivität.

Gevensleben et al. (2009). Is neurofeedback an efficacious treatment for ADHD? A randomised controlled clinical trial.

Zeitschrift: Journal of Child Psychology and Psychiatry, 50(7), 780–789
Inhalt: Eine der einflussreichsten RCTs mit Kindern im Schulalter.
Ergebnis: Signifikante Verbesserungen in Aufmerksamkeit und Selbstregulation, stabil über 6 Monate Follow-up.

Strehl et al. (2017). Neurofeedback of slow cortical potentials in children with ADHD: A multicenter randomized trial controlling for unspecific effects.

Zeitschrift: Frontiers in Human Neuroscience, 11, 135
Inhalt: Gro e Multicenter-RCT mit SCP-Protokoll.
Ergebnis: Verbesserungen in den ADHS-Kernsymptomen, auch nach einem halben Jahr noch stabil.

Lofthouse et al. (2012). A review of neurofeedback treatment for pediatric ADHD.

Zeitschrift: Journal of Attention Disorders, 16(5), 351–372
Inhalt: Kritischer Review mit Betonung der Studienqualität und klinischen Umsetzung.
Ergebnis: NF wird als vielversprechend eingestuft, aber es wird auf die Notwendigkeit weiterer Studien mit aktiven Kontrollgruppen hingewiesen.

Van Doren et al. (2019). Sustained effects of neurofeedback in ADHD: A systematic review and meta-analysis.

Zeitschrift: European Child & Adolescent Psychiatry, 28(3), 293–305
Inhalt: Meta-Analyse mit Fokus auf Langzeiteffekte.
Ergebnis: Effekte auf Aufmerksamkeit bleiben über 6–12 Monate bestehen; Langzeitwirksamkeit vergleichbar mit Medikation.

Haben Sie Fragen? Ich bin für Sie da.

Bild von Wolfgang Maier

Wolfgang Maier

MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH

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Wolfgang Maier

MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH

Fazit

Neurofeedback gilt heute als eines der am besten erforschten nicht-medikamentösen Verfahren bei ADHS:

  • Deutliche Hinweise auf Wirksamkeit bei Kernsymptomen, insbesondere Aufmerksamkeit und Impulskontrolle.
  • Langfristige Stabilität der Effekte, besonders bei regelmässiger Anwendung.

Insgesamt stellt Neurofeedback eine sinnvolle, nachhaltige Ergänzung oder Alternative zur medikamentösen Behandlung dar – insbesondere für Familien, die auf Nebenwirkungen verzichten möchten oder langfristige Veränderungen anstreben.

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