Angst, PTBS, Trauma
Angst, PTBS, Trauma
Neurofeedback bei Angst, PTBS, Trauma - evidenzbasiert und nachhaltig
Für wen ist Neuroflex geeignet?
Menschen, die unter generalisierten Ängsten, Panikattacken, Flashbacks oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden und sich eine nachhaltige, nebenwirkungsarme Ergänzung zu Medikation und Psychotherapie wünschen.
Kennen Sie das?
Ihr Herz rast, obwohl keine Gefahr besteht? Bilder aus der Vergangenheit tauchen unvermittelt auf und lassen Sie nicht los? Dauernde Anspannung, Schlafprobleme oder Vermeidungsverhalten können das Leben massgeblich einschränken und das Gefühl von Kontrolle mindern.
Was ist Neurofeedback?
Beim Neurofeedback werden EEG‑Signale in Echtzeit analysiert und als visuelle oder akustische Rückmeldung präsentiert. Schritt für Schritt lernen KlientInnen, überhöhte Erregungsmuster – etwa verstärkte Beta‑ oder zu geringe Alpha‑Aktivität – gezielt zu dämpfen und ruhige, regulierte Zustände zu stabilisieren.
Wie unterstützt Neurofeedback bei Angst, PTBS und Trauma?
Studien zeigen, dass ein Training zur Stärkung des sensorimotorischen Rhythmus (SMR) und zur Erhöhung frontaler Alpha‑Power die Amygdala‑Übererregung reduziert, Flashbacks mindert und die Schlafqualität verbessert. Gleichzeitig fördert das SCP‑Training (langsame kortikale Potentiale) Selbstwirksamkeit und Stressresilienz.
Wann merke ich etwas?
Viele Betroffene berichten bereits nach 8–10 Sitzungen von einer spürbaren Abnahme körperlicher Anspannung und ruhigerem Schlaf. Nachhaltige Effekte stellen sich in der Regel nach 25–40 Sitzungen ein.
Was macht Neuroflex besonders?
Wir kombinieren evidenzbasierte Protokolle (SMR, Alpha/Theta, SCP) mit traumasensiblen Interventionen, arbeiten eng mit PsychotherapeutInnen zusammen und erstellen auf Basis eines qEEG individuell zugeschnittene Trainingspläne.
Ablauf des Trainings, welches mobiles Neurofeedback und in-Praxis-Trainings verbindet
Start – Erstgespräch, Probetraining, qEEG
Phase 1 – Initialphase
(15 Sitzungen)
Phase 2 – Vertiefungsphase
(weitere 20–25 Sitzungen)
Phase 3 – Transferphase mit Alltagstransfer und Follow‑ups
Wissenschaftliche Studien zu Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Traumata und Zwänge
Im Bereich Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Trauma und Zwänge gibt es eine wachsende Zahl an Studien, welche den Nutzen von Neurofeedback (NF) untersuchen. Schwerpunktmässig geht es darum, dysfunktionale Hirnaktivitätsmuster (z.B. überhöhte Erregung im Beta-Bereich oder veränderte Alpha-Theta-Verhältnisse) zu modulieren, um Symptome wie Hypervigilanz, Zwangsverhalten, Angst oder intrusive Erinnerungen zu reduzieren. Im Folgenden ein Überblick sowie einige Schlüsselstudien:
Überblick und zentrale Fragestellungen
Ziel: Per EEG-basiertem Feedback die übermässige cortical-subcorticale Erregung zu senken oder optimalere Frequenzbänder zu stärken (etwa Alpharegulation für Entspannung, Alpha-Theta-Training für Traumaverarbeitung).
Symptombereich: Angst, innere Unruhe, Schlafstörungen, intrusive Gedanken und erhöhte Startle-Reaktionen stehen im Fokus, vor allem bei PatientInnen mit PTBS infolge traumatischer Ereignisse.
Protokollvarianten: Häufig kommt das Alpha-Theta-Training zum Einsatz (ursprünglich von Peniston & Kulkosky entwickelt), aber auch SMR- (Sensorimotor-Rhythmus) oder Beta-Down-Trainings sind verbreitet.
Hauptergebnisse und Trends
Angstreduktion: Viele Untersuchungen berichten, dass NF-Trainings (besonders Alpha-Theta) zu einer fühlbaren Abnahme von Angst, Hyperaktivität des autonomen Nervensystems und Schlafstörungen führen können.
PTBS-Symptomatik: Erste Studien mit VeteranInnen oder Gewaltopfern zeigen Besserungen in Bezug auf Intrusionen, Flashbacks und Albträume. Die Teilnehmenden geben zudem häufig an, sich entspannter und stabiler zu fühlen.
Methodische Limitierungen: Ähnlich wie bei anderen Bereichen (z.B. Depression, Autismus) sind die Studien oftmals klein, ohne Vergleichsgruppe oder ohne Langzeit-Follow-up.
Protokollvielfalt: Manche Studien bevorzugen Alpha-Theta-Training, andere arbeiten mit SMR- oder Beta-Down-Ansätzen. Dies erschwert direkte Vergleiche.
Wichtige Studien und Reviews
Peniston EG, Kulkosky PJ. (1989). Alpha-Theta Brainwave Training and Beta Endorphin Levels in Alcoholics. Alcoholism: Clinical and Experimental Research, 13(2), 271–279.
Inhalt: Zwar liegt hier der Fokus auf Alkoholabhängigen, jedoch litten viele Teilnehmende unter begleitenden traumatischen Belastungen und angstbedingten Symptomen.
Ergebnis: Alpha-Theta-Training reduzierte Angst und depressive Tendenzen und verbesserte die subjektive Befindlichkeit.
Peniston EG, Kulkosky PJ. (1991). Alpha-Theta Brainwave Neuro-Feedback Therapy in Alcoholism. Journal of Clinical Psychology, 47(3), 529–539.
Inhalt: Aufbauend auf vorherigen Arbeiten untersuchten die Autorinnen, inwieweit das NF-Protokoll auch PTBS-ähnliche Symptome mildern kann, da die Probandinnen teils traumatische Erlebnisse hatten.
Ergebnis: Gesteigerte Alpha- und Theta-Kohärenz korrelierte mit reduzierter Angstsymptomatik und verbesserter Emotionsregulation.
Hammond DC. (2005). Neurofeedback with anxiety and affective disorders. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am, 14(1), 105–123.
Inhalt: Umfassender Überblick zu NF bei Angststörungen und komorbiden affektiven Störungen.
Ergebnis: Hammond beschreibt v.a. frontal ausgerichtete NF-Protokolle zur Senkung überhöhter Beta-Aktivität und weist auf deren Potenzial hin, Angst, Panik und Grübeln zu lindern.
Moore NC. (2000). A review of EEG biofeedback treatment of anxiety disorders. Clinical Electroencephalography, 31(1), 1–6.
Inhalt: Stellt mehrere kleine Studien zu Alpha-Theta-Training und SMR-Training zusammen, in denen Ängste und PTBS-Symptome thematisiert werden.
Ergebnis: Positive Effekte bei Generalisierten Angststörungen und PTBS, gleichwohl viele Studien nur Fallserien oder kleine Stichproben umfassen.
Gapen M, et al. (2016). Pilot Study of Neurofeedback for Chronic PTSD. Applied Psychophysiology and Biofeedback, 41(3), 251–261.
Inhalt: Behandelte Teilnehmende mit chronischer PTBS (z.B. infolge kriegerischer Einsätze oder anderen Traumata) mithilfe Alpha-Theta-Protokollen.
Ergebnis: Verringerung von PTBS-Symptomen (z.B. Flashbacks, Albträume) sowie bessere Affektregulation.
van der Kolk BA, et al. (2016/2017). (Diverse Konferenzbeiträge und kleinere Studien).
Inhalt: Adaptiertes Neurofeedback-Protokoll für komplexe Traumafolgestörungen.
Ergebnis: Deutliche Entlastung, insbesondere bei PatientInnen mit Hyperarousal und Angstzuständen. Noch keine gross angelegte RCTs, aber vielversprechendes Anwendungsfeld.
Haben Sie Fragen? Ich bin für Sie da.
Wolfgang Maier
MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH
Wolfgang Maier
MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH
Fazit
Die Studienlage legt vielversprechende Effekte von Neurofeedback bei Angststörungen, PTBS und (Trauma-)Folgestörungen nahe. Insbesondere das Alpha-Theta-Protokoll hat in mehreren kleineren Untersuchungen zu einer Reduktion von Angstsymptomen und gesteigerter emotionaler Stabilität geführt. Allerdings fehlt es bislang an gross angelegten, randomisiert-kontrollierten Studien, um die Effektgrösse, die Wirkmechanismen und eine möglicherweise nachhaltige Wirkung eindeutig zu belegen. Solange bleibt der Einsatz von NF im Rahmen individueller Therapiekonzepte (z.B. in Kombination mit Psychotherapie) ein vielversprechender, aber (noch) nicht vollständig etablierter Baustein.