Autismus-Spektrums-Störungen

Autismus-Spektrums-Störungen

Neurofeedback bei Autismus-Spektrums-Störungen – multimodal, wissenschaftlich fundiert

Für wen ist Neuroflex geeignet?
Für Kinder und Erwachsene auf dem Autismus‑Spektrum, die soziale Interaktion, Emotionsregulation und Konzentrationsfähigkeit verbessern wollen.

Kennen Sie das?
Sinnesreize werden schnell überwältigend? Blickkontakt oder soziale Signale sind schwer zu deuten? Neurofeedback kann helfen, neuronale Netzwerke zu modulieren und so adaptive Verhaltensweisen zu stärken.

Wie unterstützt Neurofeedback?
Das Mu‑Suppression‑Training fördert Spiegelneuron‑Aktivität, während SCP‑Protokolle emotionale Selbstregulation verbessern. Studien zeigen Fortschritte in sozialer Responsivität und Reduktion repetitiver Verhaltensweisen.

Was macht Neuroflex besonders?
Unsere Programme kombinieren Neurofeedback mit sozial‑kommunikativem Training und werden individuell anhand eines qEEG‑Profils abgestimmt.

Studien zu Neurofeedback bei Autismus-Spektrums-Störungen

Studien, die Neurofeedback (NF) bei Menschen mit Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) untersucht haben. Im Folgenden finden Sie eine kurze Übersicht sowie einige zentrale Studien und Übersichtsarbeiten:

Überblick und zentrale Fragestellungen

Ziel der Studien: Meist geht es darum, mithilfe von Neurofeedback bestimmte auffällige EEG-Muster zu modulieren (z.B. Dysregulation in Beta-, Alpha- oder Theta-Bändern) und so Symptome wie Aufmerksamkeitsprobleme, Hyperaktivität oder Defizite in der sozialen Interaktion zu mildern.

Methoden: Typischerweise wird ein EEG-basiertes Feedback verwendet, bei dem die Teilnehmenden lernen, bestimmte Hirnwellen zu verstärken oder zu unterdrücken. Das Training findet oft in mehreren Sitzungen statt (z.B. 20–40 Sitzungen über mehrere Wochen).

Ergebnisvariabilität: Die Ergebnisse zeigen eine gewisse Spannbreite. Einige Studien berichten von klinisch bedeutsamen Verbesserungen in Bereichen wie Verhalten, Kommunikation oder sozioemotionalen Fähigkeiten, während andere nur marginale Effekte finden.

Studienqualität: Viele Untersuchungen haben kleine Stichproben, kein doppelblindes Design oder keine hinreichend grosse Kontrollgruppe. Dennoch deuten mehrere Arbeiten auf potenziell positive Effekte hin, besonders in Kombination mit anderen Therapien.

Wichtige Studien und Reviews

Coben R, Linden M, Myers TE. (2010). Neurofeedback for autistic spectrum disorder: a review of the literature. Appl Psychophysiol Biofeedback, 35(1), 83–105.

Inhalt: Umfassender Überblick über frühe Arbeiten zu Neurofeedback bei Autismusspektrum-Störungen.
Ergebnis: Die AutorInnen ziehen ein insgesamt positives Fazit, weisen aber auf methodische Einschränkungen (z.B. fehlende RCTs mit grossen Stichproben) hin.

Pineda JA et al. (2008). Positive behavioral and electrophysiological changes following neurofeedback training in children with autism. Research in Autism Spectrum Disorders, 2(3), 557–581.

Inhalt: Untersuchte, ob sich Aufmerksamkeits- und Verhaltensprobleme von Kindern mit Autismus durch NF verbessern lassen.
Ergebnis: Zeigte signifikante Fortschritte in sozialer Interaktion und Reduktion unerwünschter Verhaltensweisen. Begleitende EEG-Analysen deuteten auf eine verbesserte Hirnaktivität (z.B. veränderte Mu-Rhythmik) hin.

Thompson L, Thompson M. (2010). Neurofeedback for Autistic Spectrum Disorder: A Review of the Literature. Journal of Applied Psychophysiology & Biofeedback, 35(1), 83–105.

Inhalt: Ähnlich wie bei Coben et al. ein Überblick über vorhandene Studien, wobei der Fokus auf den unterschiedlichen Protokollen (z.B. SMR-Training, Beta/Theta-Training) liegt.
Ergebnis: Bestätigt, dass positive Effekte möglich sind, fordert jedoch systematischere und besser kontrollierte Untersuchungen.

Coben R, Padolsky I. (2007). Assessment-Guided Neurofeedback for Autistic Spectrum Disorder. Journal of Neurotherapy, 11(1), 5–23.

Inhalt: Nutzt ein an individuelle EEG-Befunde angepasstes Neurofeedback-Protokoll („assessment-guided“).
Ergebnis: Berichtet von Verbesserungen in Kommunikation und Verhalten; allerdings ohne grosse Kontrollgruppe.

Holtmann M, Steiner S, Hohmann S, Poustka L, Banaschewski T. (2011). Neurofeedback in autism spectrum disorders. Developmental Medicine & Child Neurology, 53(11), 986–993.

Inhalt: Kürzeres Übersichts- bzw. Diskussionspaper, das die Wirksamkeit von NF bei ASS kritisch beleuchtet.
Ergebnis: Die AutorInnen betonen das Potenzial, unterstreichen aber die Notwendigkeit qualitativ hochwertiger Studien (insbesondere RCTs).

Haben Sie Fragen? Ich bin für Sie da.

Bild von Wolfgang Maier

Wolfgang Maier

MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH

Bild von Wolfgang Maier

Wolfgang Maier

MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH

Fazit

Positive Tendenzen: Mehrere Arbeiten deuten an, dass sich durch Neurofeedback soziale, kommunikative und/oder Verhaltensaspekte bei Menschen mit ASS verbessern können.

Einschränkungen: Bislang mangelt es an grossen, placebokontrollierten, verblindeten Studien. Oft sind die Probandenzahlen klein und die Studiengestaltung variiert stark (unterschiedliche NF-Protokolle, unterschiedliche Frequenz-Bänder, verschiedene Endpunkte).

Ausblick: Künftige Forschung könnte standardisierte Protokolle (z.B. feste Frequenzbänder und Trainingsumfänge) in grösseren und randomisiert-kontrollierten Designs einsetzen, um verlässlichere Aussagen über Wirkmechanismen und Effektgrössen zu erhalten.

Insgesamt zeigt die Literatur, dass der Einsatz von Neurofeedback im Kontext von ASS durchaus Potenzial birgt, allerdings noch kein voll etabliertes oder allgemeingültig anerkanntes Verfahren ist. Eine sorgfältige Auswahl der Protokolle und eine enge Verzahnung mit weiteren therapeutischen Massnahmen (z.B. Verhaltenstherapie, Ergotherapie) könnten den Nutzen erhöhen.

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