Kopfschmerzen und Tinnitus
Kopfschmerzen und Tinnitus
Neurofeedback bei Kopfschmerzen und Tinnitus
Für wen ist Neuroflex geeignet?
Für Menschen, die unter wiederkehrenden Migräneattacken, Spannungskopfschmerzen oder belastendem Ohrensausen leiden und eine die Medikation ergänzende, nachhaltige Hilfe suchen.
Kennen Sie das?
Ein pulsierender Schmerz, der jede Konzentration unmöglich macht? Ein ständiges Pfeifen oder Brummen, das Sie selbst in stillen Momenten begleitet? Kopfschmerzen und Tinnitus haben oft eine gemeinsame Ursache in überaktiven Schmerz‑ und Hörverarbeitungsbahnen.
Was ist Neurofeedback?
Mithilfe des Vasokonstriktionstrainings und EEG‑Feedbacks lernen KlientInnen, überhöhte kortikale Aktivität im Schläfen‑ und Scheitelbereich zu reduzieren und regulierende Alpha‑Muster aufzubauen. Parallel wird die Schmerz‑und Geräuschwahrnehmung neu gewichtet.
Wie hilft Neurofeedback?
Zahlreiche Studien berichten von einer signifikanten Abnahme der Attackenhäufigkeit bei Migräne sowie einer Reduktion der subjektiven Lautstärke des Tinnitus. Der gezielte Aufbau von SMR‑Aktivität beruhigt das Thalamus‑Kortex‑Netzwerk, das bei beiden Störungen als übererregt gilt.
Wann merke ich etwas?
Erste Verbesserungen werden häufig nach 6–8 Sitzungen spürbar. Für eine stabile Langzeitwirkung empfehlen wir 20–30 Sitzungen.
Was macht Neuroflex besonders?
Wir setzen frequenzspezifische Protokolle (z. B. Alpha/Delta‑Ratio) ein und integrieren bei Bedarf Entspannungs‑ und Achtsamkeitstechniken, um das Gesamterleben positiv zu beeinflussen.
Ablauf des Trainings, welches mobiles Neurofeedback und in-Praxis-Trainings verbindet
Start – Erstgespräch, Probetraining, qEEG
Phase 1 – Initialphase
(10–12 Sitzungen)
Phase 2 – Vertiefungsphase
(weitere 15–20 Sitzungen)
Phase 3 – Transferphase und Selbstanwendung
Studien zu Neurofeedback bei Kopfschmerzen oder Tinnitus
In den Bereichen chronische Schmerzen und Tinnitus wird Neurofeedback (NF) erforscht. Hier steht das Ziel im Vordergrund, pathologisch veränderte Hirnrhythmen zu modulieren, die mit Schmerz- oder Tinnituswahrnehmung assoziiert sind. Nachfolgend eine kurze Übersicht über die Literatur und zentrale Studien:
Überblick und zentrale Fragestellungen
Ziel: Regulierung bestimmter Frequenzbänder (z.B. verringertes Alpha, erhöhtes Theta oder Beta) in Hirnarealen, die an Schmerzwahrnehmung bzw. Tinnitus-Generierung beteiligt sind (u.a. somatosensorischer Kortex, auditorischer Kortex).
Erwartung: Eine Normalisierung dieser Hirnaktivität könnte die subjektive Schmerz- bzw. Tinnitus-Intensität senken und damit die Lebensqualität steigern.
Protokollvielfalt: Je nach Indikation kommen unterschiedliche Trainingsfrequenzen (z.B. SMR, Theta-Down, Alpha-Up) und Feedbackmodalitäten zum Einsatz.
Hauptergebnisse und Trends
Schmerzlinderung: Die meisten NF-Studien zu chronischem Schmerz berichten von einer Abnahme der Schmerzintensität und teils verbesserter Lebensqualität.
Tinnitus-Abnahme: Bei Tinnitus wurde Alpha-Training oder Beta-/Gamma-Down eingesetzt, teilweise mit subjektiver Linderung des Tinnitus. Die Effektstärke ist jedoch in den Studien sehr unterschiedlich.
Individuelle Protokolle: Häufig wird das Trainingsschema an die EEG-Befunde der einzelnen PatientInnen angepasst (sogenanntes „Assessment-Guided NF“). Das erschwert allerdings standardisierte Vergleiche.
Studienlage: Wie in anderen klinischen Bereichen finden sich überwiegend Fallserien und kleine Pilotstudien. Hochwertige, randomisiert-kontrollierte Untersuchungen (RCTs) mit grossen Stichproben stehen noch aus.
Wichtige Studien und Reviews
Chronic Pain Jensen MP, Grierson C, Tracy-Smith V, Bacigalupi SC, Othmer S. (2007). Neurofeedback treatment for pain associated with complex regional pain syndrome type I. J Neurother, 11(1), 45–53.
Inhalt: Fallserien von PatientInnen mit CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom).
Ergebnis: Verringerung der Schmerzintensität und Verbesserungen in Alltagsfunktion nach NF-Training (z.B. Theta-Down, Alpha-Up).
Limitation: Kleine Stichprobe, kein RCT.
Jensen MP et al. (2013). Neurofeedback and Biofeedback for Pain Conditions. Am Psychol, 68(2), 135–144.
Inhalt: Überblick zu Biofeedback-Methoden bei chronischen Schmerzsyndromen (z.B. Rücken-, neuropathischer Schmerz).
Ergebnis: Moderat positive Effekte in mehreren Pilotstudien; Notwendigkeit grösserer Studien mit Kontrollen.
Tinnitus Dohrmann K, Elbert T, Schlee W, Weisz N. (2007). Neurofeedback for treating tinnitus. Prog Brain Res, 166, 473–485.
Inhalt: Beschreibung von Tinnitus als Fehlanpassung auditorischer Schaltkreise, die mit abweichender Alpha/Beta-Aktivität einhergehen kann.
Ergebnis: Alphaband-Erhöhung bzw. Reduktion überhöhter Beta-/Gamma-Aktivität führt zum Teil zu einer Verringerung der Tinnitus-Wahrnehmung.
Weisz N, Moratti S, Meinzer M, Dohrmann K, Elbert T. (2005). Tinnitus perception and distress is related to abnormal spontaneous brain activity as measured by magnetoencephalography. PLoS Med, 2(6), e153.
Inhalt: Zwar keine direkte NF-Studie, aber Grundlage für NF-Protokolle (z.B. Beta-Gamma-Down).
Ergebnis: Abnorm hohe Gamma-Oszillationen (ca. 40 Hz) in auditorischen Arealen korrelieren mit Tinnitus-Stärke; NF zielt daher häufig auf Reduktion dieser Aktivität.
Schulz-Stübner S. (2008). Neurofeedback bei chronischen Schmerzsyndromen. Der Schmerz, 22(4), 423–429.
Inhalt: Deutscher Übersichtsartikel zu NF bei SchmerzpatientInnen, einschliesslich Migräne und Rückenschmerz.
Ergebnis: Erste Studien deuten auf eine Reduktion der subjektiven Schmerzratings hin, allerdings fehlen oft Kontrollgruppen und Langzeitfollow-ups.
Haben Sie Fragen? Ich bin für Sie da.
Wolfgang Maier
MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH
Wolfgang Maier
MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH
Fazit
Die Anwendung von Neurofeedback bei chronischen Schmerzen und Tinnitus zeigt in kleineren Studien vielversprechende Effekte. Sowohl die Schmerzintensität als auch die Tinnituswahrnehmung lassen sich oft reduzieren, wenn dysfunktionale EEG-Muster reguliert werden. Jedoch wird die fehlende methodische Robustheit (kleine Probandenzahl, kurze Follow-ups, unklare Placebo-Kontrollen) häufig kritisiert. Künftige Forschung sollte daher grössere RCTs, längere Beobachtungszeiträume und standardisierte Protokolle implementieren, um die klinische Relevanz und Langzeitwirksamkeit von Neurofeedback in diesen Indikationsgebieten klarer zu belegen.