Neurofeedback und Alter

Neurofeedback und Alter - mentale Leistungsfähigkeit nachhaltig steigern

Neurofeedback bei Alter und mentale Leistungsfähigkeit – innovativ, wissenschaftlich fundiert

Für wen ist Neuroflex geeignet?
Für SeniorInnen, die Gedächtnis, Aufmerksamkeit und geistige Flexibilität erhalten oder verbessern möchten.

Kennen Sie das?
Namen entfallen schneller, Multitasking fällt schwerer? Neurofeedback kann als mentales Fitness‑Training wirken und kognitive Reserven stärken.

Wie unterstützt Neurofeedback?

  • Ein gezieltes Alpha‑Peak‑Frequency‑Training erhöht Verarbeitungsgeschwindigkeit; 
  • SMR‑Stimulation verbessert Schlafqualität, was wiederum Gedächtniskonsolidierung fördert.

Studienlage:
Randomisierte Studien (e.g. Reis et al. 2023) zeigen signifikante Verbesserungen in Arbeitsgedächtnis‑Tests nach 20 Sitzungen mit Erhaltseffekten nach 6 Monaten.

Ablauf des Trainings, welches mobiles Neurofeedback und in-Praxis-Trainings verbindet

Start – Erstgespräch, Probetraining, kognitives Screening und qEEG

Phase 1 – Initialphase
(10 Sitzungen)

Phase 2 – Vertiefungsphase
(weitere 15–20 Sitzungen)

Phase 3 – Transferphase inkl. Heimtraining

Studien zu Neurofeedback bei Alter und mentale Leistungsfähigkeit

In ihrem Artikel:
https://doi.org/10.1007/s10484-018-9415-9
Lavy Y, Dwolatzky T, Kaplan Z, Guez J, Todder D. Neurofeedback improves memory and peak alpha frequency in individuals with mild cognitive impairment. Appl Psychophysiol Biofeedback. 2018 Oct 4.
untersuchten Lavy und Kollegen (2018), inwieweit ein EEG-basiertes Neurofeedback (NF) die Gedächtnisleistung und Hirnaktivität bei Personen mit Mild Cognitive Impairment (MCI) beeinflusst. Im Fokus stand dabei insbesondere die sogenannte Peak Alpha Frequency (PAF), also die individuelle maximale Amplitude im Alpha-Frequenzband (ca. 8–12 Hz).

Studiendesign und Methode

Teilnehmende: Die Studie umfasste Personen mit diagnostiziertem MCI, die Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis aufwiesen, aber noch keine manifeste Demenz hatten.

Intervention: Über einen Zeitraum von fünf Wochen (insgesamt zehn Sitzungen) erhielten die Teilnehmenden Neurofeedback-Training, bei dem sie lernen sollten, ihre Hirnwellen im Alpha-Bereich gezielt zu modulieren.

Messungen: Vor und nach der Trainingsphase erfasste das Studienteam sowohl neuropsychologische Daten (Gedächtnistests) als auch EEG-Parameter. Dabei lag ein besonderer Fokus auf der Peak Alpha Frequency (PAF).

Ergebnisse

Gedächtnisleistung
Nach dem Neurofeedback-Training zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Gedächtnisfunktionen. Insbesondere Tests, die das verbale Gedächtnis und die Erinnerungsleistung erfassten, wiesen höhere Werte im Vergleich zur Ausgangsmessung auf.

Peak Alpha Frequency
Die PAF lag nach dem Training in einem etwas höheren Frequenzbereich als vorher. Da eine niedrigere PAF häufig mit kognitiver Beeinträchtigung assoziiert wird, deutet dieser Anstieg auf eine mögliche Normalisierung oder Stärkung der Alpha-Aktivität hin.

Nachhaltigkeit und Mechanismen
Bei einer Nachuntersuchung (Follow-up) zeigte sich, dass die Effekte auf Gedächtnis und PAF weiterhin beobachtbar waren. Die Autorinnen und Autoren führen dies auf die gelernte Fähigkeit der Teilnehmenden zurück, ihre Hirnaktivität besser zu regulieren.

Mechanistisch könnte das Training die neuronale Netzwerkkonnektivität im Frequenzbereich unterstützen, der für Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsprozesse relevant ist.

Fazit
Die vorliegende Studie liefert erste Hinweise, dass Neurofeedback eine sinnvolle nichtmedikamentöse Ergänzung sein könnte, um Gedächtnis und neuronale Aktivität bei MCI-Patientinnen und -Patienten zu verbessern. Die gesteigerte Peak Alpha Frequency wird dabei als Indikator einer günstigen Veränderung der Gehirnaktivität gewertet. Die Autorinnen und Autoren betonen jedoch die Notwendigkeit weiterführender, grösser angelegter Studien, um die Wirksamkeit und Langzeiteffekte klar zu belegen.

In dem Artikel
Jirayucharoensak_2019_Agamebasedneurofeedbacktrainigforhealthysubjectsandmildcognitiveimpairmentpatients-211101-153936.pdf
wird ein neurofeedbackbasiertes Trainingssystem (NFT) vorgestellt, das gezielt die kognitiven Leistungen älterer Menschen – sowohl gesunder als auch von amnestischer Mild Cognitive Impairment (aMCI) betroffener Personen – verbessern soll. Insgesamt wurden 119 weibliche Teilnehmerinnen untersucht (65 mit aMCI, 54 gesunde Kontrollen).

Die Probandinnen wurden in drei Gruppen aufgeteilt:

  • Nur Routineversorgung (Care as Usual, CAU)
  • CAU plus Exergame-Training
  • CAU plus Neurofeedback-Training (NFT)

Alle Teilnehmerinnen absolvierten zu Beginn und nach etwa drei Monaten verschiedene kognitive Tests (z.B. aus dem Cambridge Neuropsychological Test Automated Battery – CANTAB).

Dabei zeigte sich:
Neurofeedback-Training (NFT) führte zu einer signifikanten Verbesserung der räumlichen Arbeitsgedächtnisleistung (gemessen durch „Spatial Working Memory“, einschliesslich Strategieverwendung) sowie zu einer Steigerung der Fähigkeit zur dauerhaften visuellen Aufmerksamkeit (Rapid Visual Processing). Diese positiven Effekte traten sowohl bei den gesunden älteren Teilnehmerinnen als auch bei den aMCI-Patientinnen auf.

Exergame-Training verbesserte dagegen besonders die Aufmerksamkeitsspanne und das Arbeitsgedächtnis im Sinne der „Spatial Span“-Aufgabe.

Bei Patientinnen mit aMCI zeigten sich vor Studienbeginn vor allem Defizite in verschiedenen Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsbereichen (z.B. räumliches Arbeitsgedächtnis und Mustererkennung). Durch NFT liess sich jedoch vor allem die Strategieanwendung bei räumlichen Gedächtnisaufgaben deutlich verbessern.

Mustererkennung und das Kurzzeitgedächtnis (z.B. „Pattern Recognition Memory“) blieben durch das NFT hingegen weitgehend unverändert.
Die Autorengruppe schliesst daraus, dass sich durch das spielerische Neurofeedback-Konzept gezielt bestimmte kognitive Bereiche – insbesondere Strategiefähigkeit, Arbeitsgedächtnis und dauerhafte Aufmerksamkeit – steigern lassen. Exergames wiederum adressieren stärker die Aufmerksamkeitsspanne und kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit. Für eine weitergehende Verbesserung mehrerer Leistungsfacetten könnte künftig eine kombinierte Anwendung von Neurofeedback- und Exergame-Ansätzen vielversprechend sein. Neuroflex bietet die Kombination an, fragen Sie nach.

In dieser Pilotstudie
JungHee_2019_Betawaveenhancementneurofeedbackmildcognitiveimpairment-211101-153936.pdf
wurde bei fünf Patientinnen und Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI, mild cognitive impairment) untersucht, ob ein Neurofeedback-Training (NF) zur Steigerung der Beta-Wellen-Aktivität (12–15 Hz) im dorsolateralen präfrontalen Kortex (dlPFC) kognitive Funktionen verbessern kann. Das Training umfasste insgesamt 16 Sitzungen (jeweils zweimal wöchentlich über acht Wochen). Als primäre Messgrösse diente die koreanische Version des Montreal Cognitive Assessments (MoCA-K). Zusätzlich wurden neurokognitive Tests (CNS Vital Signs) sowie hemodynamische Veränderungen im präfrontalen Kortex (PFC) mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) während einer Arbeitsgedächtnis-Aufgabe mit emotionaler Ablenkung erfasst.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Verbesserte kognitive Leistung
  • Nach Abschluss des Trainings stiegen die MoCA-K-Gesamtwerte signifikant an.
  • Insbesondere verbesserte sich bei den Teilnehmenden das Arbeitsgedächtnis, die Aufmerksamkeit sowie die Reaktionszeit, gemessen durch die CNS Vital Signs.

Zunahme der Beta-Wellen-Aktivität
Im Verlauf der 16 Trainingssitzungen zeigte sich eine steigende Beta-Wellen-Aktivität (Elektroenzephalogramm, EEG) in der Zielregion (dlPFC). Gleichzeitig erhöhte sich der individuelle Schwellenwert, ab dem die Personen positives Feedback erhielten.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Teilnehmenden lernten, ihre Beta-Aktivität selbst zu modulieren („operante Konditionierung“).

fNIRS-Ergebnisse (PFC-Aktivierung)
Bei einigen Patientinnen und Patienten war vor dem Training eine reduzierte Sauerstoffsättigung (oxy-Hb) im präfrontalen Kortex zu beobachten, insbesondere wenn emotional stark belastendes Bildmaterial präsentiert wurde (Ablenkung während der Gedächtnisaufgabe).

Nach Abschluss des NF-Trainings zeigte sich bei einer Teilnehmenden eine Normalisierung bzw. Erholung dieser PFC-Aktivierung bei emotionaler Ablenkung, was auf eine mögliche Stabilisierung der Gehirnaktivität in Ablenkungssituationen schliessen lässt. Allerdings gab es individuelle Unterschiede: Nicht alle reagierten gleichermassen.

Schlussfolgerung:
Die Studie legt nahe, dass Beta-Wellen-basiertes Neurofeedback-Training kognitive Funktionen bei Personen mit MCI verbessern könnte, insbesondere Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen. Die fNIRS-Daten deuten an, dass sich die Aktivierung im präfrontalen Kortex – insbesondere bei emotionaler Ablenkung – durch das NF-Training positiv beeinflussen lässt. Wegen der geringen Stichprobengrösse und fehlenden Kontrollgruppe sind jedoch grössere, randomisierte Studien erforderlich, um die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dieser Methode eindeutig zu belegen.

In dieser Studie
Luijmes RE, Pouwels S, Boonman J. The effectiveness of neurofeedback on cognitive functioning in patients with Alzheimer’s disease: preliminary results. Neurophysiol Clin. 2016;46(3):179–187.

untersuchten Luijmes und Kollegen, inwieweit ein EEG-basiertes Neurofeedback (NF) das kognitive Leistungsniveau von Alzheimer-Patienten positiv beeinflussen kann. Im Rahmen einer Vorstudie (engl. preliminary results) führten sie ein Trainingsprogramm durch, das vor allem die Reduktion von Theta-Wellen und die Stärkung bestimmter Beta- und Alpha-Anteile im EEG zum Ziel hatte. Bei den Teilnehmenden wurde vor und nach der NF-Behandlung die kognitive Leistungsfähigkeit getestet.

Studiendesign und Methode

  • Es handelte sich um eine kleine Stichprobe von Patienten, die bereits mit Alzheimer-Demenz diagnostiziert waren.
  • Die Teilnehmenden erhielten über mehrere Wochen Neurofeedback-Sitzungen, in denen sie lernen sollten, ihre Hirnaktivität in den Zielbereichen (z.B. Verringerung der überschiessenden Theta-Aktivität) zu regulieren.
  • Verschiedene kognitive Tests (z.B. zur Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen) kamen zum Einsatz, um Veränderungen zu erfassen.

Wichtigste Ergebnisse

  • Die Studie lieferte erste Hinweise, dass Neurofeedback das Gedächtnis und andere kognitive Domänen bei Alzheimer-Patienten verbessern könnte.
  • Insbesondere in Bezug auf die Gedächtnisfunktionen (z.B. Erinnerungs- und Abruffähigkeit) zeigte sich nach der NF-Intervention eine leichte, aber messbare Verbesserung.
  • Allerdings waren die Effekte nicht in allen kognitiven Bereichen gleichermassen stark ausgeprägt; in manchen Bereichen wurden keine signifikanten Veränderungen festgestellt.
  • Auch wenn die genauen neuralen Mechanismen nicht abschliessend geklärt sind, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass das Training die Hirnaktivität in Frequenzbereichen modifizieren kann, die für kognitive Prozesse bei Alzheimer eine Rolle spielen.

Fazit
Die vorläufigen Daten zeigen, dass Neurofeedback möglicherweise ein ergänzendes Verfahren sein könnte, um den kognitiven Abbau bei Alzheimer-Patienten zu verlangsamen oder zumindest einzelne kognitive Funktionen zu stützen. Da es sich jedoch um eine Vorstudie mit kleiner Teilnehmerzahl handelt, betonen die Autorinnen und Autoren die Notwendigkeit grösserer, kontrollierter Studien, um die Wirksamkeit und die konkreten Wirkmechanismen umfassend zu überprüfen.

Lernschwierigkeiten – auch im Erwachsenenalter

In diesem Artikel
Becerra J, Fernández T, Roca-Stappung M, et al. Neurofeedback in healthy elderly human subjects with electroencephalographic risk for cognitive disorder. J Alzheimers Dis. 2012;28(2):357–367.

PubMed:
DOI-Link (IOS Press):
https://doi.org/10.3233/JAD-2011-110777
berichten Becerra und KollegInnen (2012) über eine Studie, in der sie bei älteren, vermeintlich gesunden Personen mit einem „EEG-Risiko für kognitive Störungen“ ein Neurofeedback-Training durchführten, um mögliche kognitive Defizite frühzeitig abzufangen oder deren Progression zu mindern. Das EEG-Risiko manifestierte sich etwa in erhöhter Theta- und verringerter Alpha-/Beta-Aktivität, was in vorherigen Untersuchungen als Hinweis auf drohende kognitive Einbussen gewertet werden kann.

Aufbau der Studie und Vorgehen

Teilnehmerauswahl
Die ProbandInnen waren ältere Erwachsene, die keine klinische Diagnose einer Demenz oder eines leichten kognitiven Defizits hatten, jedoch in der EEG-Analyse Auffälligkeiten (z.B. erhöhtes Theta-Band) zeigten.

Neurofeedback-Training

  • Über mehrere Sitzungen (typischerweise ein bis zwei pro Woche) lernten die Teilnehmenden mithilfe einer Echtzeit-EEG-Rückmeldung, ihre Gehirnaktivität gezielt zu regulieren.
  • Das Trainingsziel lag in der Reduzierung bestimmter langsamer Frequenzen (z.B. Theta) und der Förderung von Alpha- und Beta-Bändern, die mit besserer kognitiver Leistung assoziiert werden.

Messung und Beurteilung

  • Vor und nach dem Training wurden EEG-Aufnahmen erstellt, um die Veränderungen in den Ziel-Frequenzbändern zu erfassen.
  • Zudem durchliefen die ProbandInnen kognitive Testbatterien, die u.a. Gedächtnisfunktionen, Aufmerksamkeit und Exekutivleistungen abbildeten.

Zentrale Ergebnisse

EEG-Modulation: Nach dem Neurofeedback-Training konnte bei den ProbandInnen eine deutliche Reduzierung der Theta-Aktivität und eine Zunahme von Alpha- bzw. Beta-Frequenzen festgestellt werden – insbesondere in Frontal- und Parietalregionen.

Kognitive Verbesserung: Parallel dazu verbesserten sich die Ergebnisse in kognitiven Tests, vor allem in Bereichen des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit.

Präventiver Ansatz: Die AutorInnen interpretieren diese Veränderungen als Hinweis, dass eine rechtzeitige EEG-basierte Intervention potenziellen kognitiven Abbauprozessen entgegenwirken kann, bevor sich eine klinisch manifeste Störung (z.B. MCI oder Demenz) entwickelt.

Bedeutung und Ausblick
Die Befunde legen nahe, dass Neurofeedback bei älteren Erwachsenen ohne offenkundige Demenz, aber mit EEG-Risikoprofil, eine effektive, nicht-pharmakologische Massnahme sein könnte, um einer möglichen Verschlechterung der kognitiven Funktionen vorzubeugen. Die AutorInnen empfehlen jedoch Folgestudien mit grösseren Stichproben und Langzeit-Designs, um die Nachhaltigkeit dieser Effekte und optimale Trainingsparameter zu validieren.

Haben Sie Fragen? Ich bin für Sie da.

Bild von Wolfgang Maier

Wolfgang Maier

MA in Schulischer Heilpädagogik HfH
MAS in Neuropsychologie UZH

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