Wie funktioniert Neurofeedback?

Mit digitalen Messverfahren wird elektrische Hirnaktivität im Elektroenzephalogramm (EEG) in Echtzeit dargestellt. Das EEG wird beim Neurofeedback-Training in einzelne Frequenzbänder zerlegt. Die Abbildung zeigt die Aufteilung der Frequenzen in einzelne Bänder. «Der Abstand von Tal zu Tal einer Welle wird gemessen und als Dauer einer Welle bezeichnet. Diese kann in die Frequenz (Hz) umgerechnet werden. Beim EEG wird gewöhnlich die Zahl gleichartiger Wellen pro Sekunde (c / s, cycles per second) angegeben» (Ebe & Homma, 2002, S. 11).

Beim Neurofeedback werden diejenigen Frequenzbänder trainiert, die die Therapeutin oder der Therapeut vorgängig mit Hilfe standardisierter Diagnoseverfahren und der Anamnese bestimmt hat. Das Training basiert auf dem Prinzip der operanten Konditionierung. Diejenigen Frequenzbänder, die verstärkt produziert werden sollen, erhalten ein positives Feedback und diejenigen, die vermindert werden sollen, erhalten ein negatives Feedback. Somit lernt die trainierende Person, ihre Hirnwellen durch unbewusste Prozesse in eine vorher bestimme Richtung zu verändern.

Dazu ein Beispiel eines Feedbacks:

Ein Kind kann mit seiner Vorstellungskraft eine Rakete in einer Computeranimation steigen lassen.

Es kann also die Erfahrung machen, seine Gedanken in eine konkrete Richtung zu lenken und damit die Rakete zum Steigen zu bringen. Lässt die Aufmerksamkeit des Kindes jedoch nach, steigt die Rakete weniger steil oder gar nicht mehr an.

Das Gefühl der Kontrollierbarkeit kann mit Training gestärkt werden. Die über die Computeranimation visuell verknüpfte Darstellung der Gehirnaktivität führt zum Lernerfolg.

Prozesse, die für Kinder und Jugendliche nicht direkt wahrnehmbar sind, werden zu spürbaren Empfindungen, die wiederholt werden können. Die eigene Aufmerksamkeits-Fähigkeit wird erfahr- und steuerbar. Dieser Lernerfolg lässt sich auch auf andere Situationen übertragen.